Der Einbau von Türen in Eigenregie ist durchaus eine herausfordernde Angelegenheit und nichts für Anfänger, doch mit soliden Grundkenntnissen und einer guten Portion Erfahrung und Geschick können Sie diese Aufgabe auch selber erledigen. Insbesondere, wenn Ihnen das Heimwerkeln Freude bereitet, muss Sie der erhöhte Zeitaufwand gegenüber einem Profi nicht schrecken. Im vorliegenden Ratgeber nennen wir die konkreten Schritte bei der Montage und hilfreiche Tipps für die Umsetzung. Hierbei geht es um die Montage der Zarge (umgangssprachlich: Türrahmen) und des Türblatts (was die meisten meinen, wenn sie „Tür“ sagen).
Türen entdeckenTürzargen entdeckenDieser Ratgeberartikel setzt voraus, dass Sie bereits vorher die entsprechend passende Tür (Türblatt plus Zarge) erworben haben, nachdem Sie dafür exakt Maß genommen hatten (wie man das Aufmaß für die Tür nimmt, beschreiben wir in einem weiteren Ratgeber).
Ratgeber Zargen- und Türmontage
Montage der Zarge
Zweifelsohne ist dies die schwierigere Aufgabe, und entscheidend wichtig dafür, dass die Tür ordentlich funktioniert und langfristig solide hält. Arbeiten Sie hier mit höchster Präzision und machen Sie keine Kompromisse bei der Sorgfalt der Arbeitsschritte! Der Einbau von Türen ist Millimeterarbeit, und jede Ungenauigkeit wird sich später unangenehm auswirken, sei es optisch oder auch funktional.
Erster Schritt: Zarge zusammenbauen
Zuerst einmal bauen Sie den Teil der Zarge zusammen, welcher Laibung und Sturz bei der Wandöffnung bedeckt. „Laibung“ bedeutet die Seitenflächen, „Sturz“ die waagerechte Fläche darüber. Die Form sieht aus wie ein umgedrehtes, rechteckiges „U“.
Dieser Teil der Zarge ist typischerweise ein Bausatz, den Sie zusammenfügen mithilfe von Schrauben, Flachdübeln, Leim oder Klammern (abhängig von der Ausführung). Konstruieren Sie die Zarge liegend auf einer großen, mit Folie geschützten Fläche.
Sie haben auch die Möglichkeit, eine Platte auf zwei Böcken zu platzieren, um hierauf die Zarge zusammenzufügen. So erhalten Sie einen ebenen Untergrund. Nutzen Sie zudem Spreizwerkzeug in Höhe von Bändern oben und unten sowie Schließblech in der Mitte.
Zweiter Schritt: Zarge aufstellen
Richten Sie die montierte Zarge vorsichtig auf.
Naheliegenderweise ist diese Konstruktion vor Einbau und Befestigung empfindlich und kann an den Ecken brechen.
Es ist sicherlich von Vorteil, wenn Sie Hilfe bei Zusammenbau und Aufrichten haben! Stellen Sie die Zarge vorsichtig in die Türlaibung auf, am besten auf dünne Holzplättchen zur Unterfütterung, damit Sie später dort die Zarge mit einem harten Bodenbelag (Laminat oder Fliesen) versiegeln können. Unebenheiten und Löcher an der Wand sollten Sie entfernen (Abklopfen mit Hammer und Meißel bzw. mit Mörtel füllen).
Verkeilen Sie nun die Zarge provisorisch oben an den Ecken mit Holzkeilen und dann auf Bänder- und Schließblechhöhe. Richten Sie alles im Lot aus mit der Wasserwaage. Dies bezieht sich auf alle denkbaren Richtungen.
Dritter Schritt: Zarge verspreizen und verkeilen
Ist die Zarge perfekt im Lot (keine Kompromisse, auch wenn die Ausrichtung Zeit erfordern kann!), nutzen Sie verstellbare Zargenspreizer oder andere Hilfsmittel, um die Zarge in der Türöffnung zu fixieren. Nutzen Sie drei Stück, so waagerecht wie möglich, auf Höhe der Bänder und des Schließblechs. Verkeilen Sie nun an diesen Stellen auf beiden Seiten den Spalt zwischen Wand und Zarge. Befestigen Sie die Bänder.
Vierter Schritt: Türblatt testweise einhängen
Haben Sie sauber gearbeitet? Testen Sie alle Maße, indem Sie das Türblatt zur Kontrolle einhängen. Wenn alles passt, können Sie die Tür wieder aushängen.
Fünfter Schritt: Ausschäumen der Zarge
Mit speziellem Zargenschaum werden nun die Hohlräume bzw. Zwischenräume zwischen Zarge und Wand ausgeschäumt. Hier empfiehlt es sich, einen 2-Komponenten-PU-Zargenschaum zu verwenden, welcher sich nicht noch ausdehnt. Die dabei entstehenden Kräfte – etwa bei 1-K-Montage-Schaum – sind schwer kontrollierbar und können zu Schäden führen. Benutzen Sie Handschuhe und Schutzbrille! Lassen Sie nun den Schaum ausreichend aushärten. Sollte dann noch etwas herausgequollen sein, entfernen Sie diese Rückstände mit einem Cuttermesser.
Sechster Schritt: außenliegenden Bekleidungsrahmen montieren
Abschließend bauen Sie die äußere Zierbekleidung bzw. den Bekleidungsrahmen zusammen und befestigen ihn in der entsprechenden Nut. Sollte die Nut nicht ausreichend sein, um die Bekleidung sicher zu fixieren, können Sie mit etwas Holzleim für zusätzlichen Halt sorgen. Entfernen Sie vorher die Türspreizer!
Siebter Schritt: Türblatt einsetzen
Nun können Sie endlich das Türblatt einsetzen. An den Bändern können Sie Feinjustierungen vornehmen, damit das Türblatt optimal schließt. Eventuell ist es noch nötig, die Drückergarnitur zu montieren.
⇒ Informieren Sie sich auch zum korrekten Maßnehmen für Tür und Zarge in unserem Ratgeber. Werfen Sie gerne auch einen Blick auf unser Sortiment an Innentüren und Glastüren.